Besuchsbericht Landgasthof Linde // Stumm i. Z.

vom 21.03.2018

Heute darf ich wieder nach Stumm in den Landgasthof der Familie Ebster fahren. Das altehrwürdige Schloss ist beinahe 160 Jahre in Familienbesitz. Das Anwesen wurde erstmals im 9.Jahrhundert schriftlich erwähnt. Von außen ist davon nichts zu bemerken. Rundum im tadellosem Zustand. Beim Betreten des Landgasthofes empfängt mich das Knistern eines Kaminfeuers. Herr Ebster ist an der Rezeption und empfängt mich herzlich. Ich darf heute in einer der geschichtsträchtigen Stuben Platz nehmen. Jede Stube schmückt ein Kachelofen und ist mindestens 150 Jahre alt. Alte Holzverkleidungen an den Wänden, eine Kassetten-Decke und eine umlaufende Bank laden zum urigen und doch gediegenem Verweilen ein. Ich bekomme einen Tisch direkt am wärmenden Kachelofen. So lässt sich die winterliche Kälte vergessen. Ich bekomme die Speisenkarte gereicht. Diese ist stimmig gestaltet und birgt einige heimische Gerichte. Ich entscheide mich heute zur Vorspeise für eine Frittaten-Suppe und zum Hauptgang für einen Alpenlachs. Bei meinem Rundgang fällt mir auf, dass an jedem Tisch die Kerzen brennen. Auch in den Fenster-Simsen und Ablagen brennen Kerzen. Die Dekoration ist sehr geschmackvoll und dezent gehalten. Die WC-Anlagen sind besonders schön. Eine automatische Glastür empfängt den Gast, der einen mit Orangenduft getränkten Raum betritt. Dieser ist mit gebürsteten Holz und einem großen Berg-Motiv-Bild an der Wand ausgestattet. Hier würde man auch länger verweilen. Zurück am Platz wird auch schon meine Suppe serviert. Fein geschnittene Frittaten in einer augenscheinlich kräftigen Rindssuppe lassen auf gutes hoffen. Und genau so ist es dann auch. Die Frittaten sind flaumig und gut gewürzt. Die Rindssuppe, diese hat fast Consomme-Charakter, lässt Suppen-Liebhaber-Herzen höher schlagen. Besser kann man diesen Suppen-Klassiker nicht zubereiten. So darf es weiter gehen.
Es dauert nicht lange und der Hauptgang wird in einem großen dekorativen tiefen Teller serviert. Zwei Scheiben vom Alpenlachs (Seesaibling) thronen auf einem Rote Rüben-Risotto. Flankiert wird es mit Kren-Schaum und gebratenen Scheiben von Zucchini. Optisch war es sehr ansprechend, geschmacklich auf dem Punkt. Der Saibling war kross gebraten und noch schön glasig. Das Risotto wurde mit Würfeln selbiger begleitet, die noch etwas Biss hatten. Der Kren-Schaum war dezent und rundete das Ganze wunderbar ab. Die Zutaten harmonierten bestens miteinander und unterstrichen das winterlich-erdige Gericht. Ich war rundum zufrieden. An und für sich wollte ich keinen süßen Abschluss, da ich gesättigt war. Doch einer Kugel Aperol-Orangen-Sorbet konnte ich als erfrischenden Abschluss nicht wiederstehen. Herr Ebster kam noch zu mir an den Tisch. Wir sprachen über die Herausforderungen der Gastronomie und die täglichen Anstrengungen das Anwesen zu erhalten und den Erwartungen der Gäste gerecht zu werden. Gerne überreichte ich das Qualitätssiegel für das Jahr 2018 und verabschiedete mich von Herrn Hannes Ebster.
Wieder konnte ich die regionale Küche im Landgasthof Linde genießen und einen schönen Abend verbringen. Gerne kann ich einen würdigen Vertreter des Vereins der Tiroler Wirtshauskultur bestätigen. Ich freue mich auf meinen nächsten Besuch!
Mittwoch, 21.März 2018

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